Das Bewerbungsgespräch ist häufig die letzte Hürde bei einer Bewerbung, welche du vor einem neuen Job meistern musst. Je überzeugender du dich präsentierst und je besser du dich auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet hast, umso leichter kannst du punkten. Wir haben dir die wichtigsten Faktoren herausgesucht, welche du bei einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch beachten solltest.
Das Bewerbungsgespräch
Überzeuge alle von dir!
Inhaltsverzeichnis
Häufig gestellte Fragen zum Bewerbungsgespräch
Die Länge des Bewerbungsgesprächs hängt von der ausgeschriebenen Stelle ab. Eine höhere Position verlängert das Bewerbungsgespräch häufig. Im Schnitt dauert ein Bewerbungsgespräch zwischen 30 und 60 Minuten.
Wenn in dem Bewerbungsgespräch Fragen gestellt werden und davon sehr viele, verlängert es sich selbstverständlich.
Wenn du kannst, wirf einen Blick auf die Kleidung der Mitarbeiter des Unternehmens. Grundsätzlich ist bei einem Bewerbungsgespräch allerdings der klassische Business-Look zu empfehlen. Dies gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Mehr dazu hier: Vorstellungsgespräch & Kleidung
Nenne immer nur Schwächen im Vorstellungsgespräch, welche sich entweder nicht auf die Arbeit auswirken oder welche auf der Arbeit einen positiven Effekt haben. Die Schwächen im Bewerbungsgespräch müssen allerdings glaubhaft sein und sollten nach Möglichkeit auch der Wirklichkeit entsprechen.
Es gibt eine Reihe von Fragen, auf die du im Bewerbungsgespräch nicht antworten musst oder bei denen du lügen darfst. Darunter fallen Fragen zu einer aktuellen Schwangerschaft, zum Familienstand, zum Glauben oder zur politischen Überzeugung.
Grundsätzlich ist es immer ratsam ehrlich zu sein. Lügen im Bewerbungsgespräch können schlimmstenfalls auf dich zurückfallen. Es gibt einige Fragen, die du nicht beantworten musst. Bei anderen Fragen kannst du durch die Auswahl der Antworten ebenfalls Lügen vermeiden.
Selbstverständlich. In beinahe jedem Bewerbungsgespräch gibt es am Ende ein Zeitfenster für deine Fragen. Notiere dir die Fragen einfach und stelle diese an der Stelle. Denn Fragen zu haben bedeutet auch Interesse zu zeigen.
Hinweis: In unserem Bereich Bewerbung findest du alles Wissenswerte zum Thema!
Es kann durchaus einige Stolperfallen in einem Bewerbungsgespräch geben. Viele Personaler versuchen mit bestimmten Fragen dich aus der Reserve zu locken oder dein Können zu testen. Nimm dir für jede Frage ausreichend Zeit. Dies zeigt, dass du dir über deine Antworten wirklich Gedanken machst.
Das Bewerbungsgespräch – der Ablauf
Ein typisches Bewerbungsgespräch dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Je höher die Position auf die du deine Bewerbung verschickst, umso länger kann so ein Gespräch dauern. Dabei unterteilt sich ein Bewerbungsgespräch in der Regel immer in verschiedene Abschnitte und Phasen. Nicht jedes Unternehmen hält sich an diese Aufteilung, aber die Erfahrung zeigt, dass diese durchaus bei den meisten Unternehmen typisch ist.
1. Begrüßung und Small Talk
Small Talk gehört in jedes Bewerbungsgespräch. Dieser Teil des Gesprächs dauert in der Regel nur wenige Minuten. Es soll eine lockere Atmosphäre entstehen, bei welcher sich die Beteiligten am Gespräch einmal kurz kennenlernen und sich vorstellen. Es ist somit der direkte Einstieg, welcher den weiteren Weg ebnen soll.
2. Die Selbstpräsentation
In diesem Teil des Gesprächs sollst du dich und dein Können den anderen Personen vorstellen und dich optimal im Bewerbungsgespräch verkaufen. Die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch dauert in der Regel nicht länger als fünf Minuten. Weiter unten findest du weitere Informationen zu diesem Punkt aufgelistet.
3. Die Unternehmensvorstellung
Nun kann sich das Unternehmen vorstellen und die ausgeschriebene Stelle nochmals erläutern. Wenn du dich auf das Bewerbungsgespräch gut vorbereitet hast, dann wirst du hier nicht viele neue Informationen erfahren. Du kannst sogar selbst Informationen einstreuen, falle dabei aber deinem Gesprächspartner nicht ins Wort. Auch dieser Teil dauert selten länger als fünf Minuten.
4. Die Bewerbungs- und Leistungsmotivation
Nun beginnt im Bewerbungsgespräch die Fragerunde. Dein Gegenüber möchte nun von dir erfahren, warum du der optimale Kandidat für die ausgeschrieben Stelle bist. An diesem Punkt im Bewerbungsgespräch werden die meisten Fragen gestellt. Je nach ausgeschriebener Stelle und je nach Personaler können für diesen Teil im Bewerbungsgespräch zwischen 15 und 40 Minuten angesetzt werden. Nenne dabei gekonnt Schwächen im Vorstellungsgespräch, wenn du danach gefragt wirst.
5. Zeit für deine Fragen
Zum Abschluss des Gesprächs bleibt noch Zeit für deine Fragen. Hier kannst du im Bewerbungsgespräch Fragen stellen, welche du dir vorher überlegt hast oder welche neu entstanden sind. In einem normalen Bewerbungsgespräch bleiben für diesen Punkt 5 – 10 Minuten problemlos Zeit.
6. Die Verabschiedung
Ähnlich wie zu Beginn wird auch die Verabschiedung zum Bewerbungsgespräch gezählt. Diese dauert in der Regel auch nur zwischen 2 und 5 Minuten. Hier erfährst du häufig, wann sich das Unternehmen bei dir melden wird und kannst zum Abschluss nochmals einen guten Eindruck hinterlassen.
Du willst mehr zum Bewerbungsgespräch erfahren? Diese Beiträge sind genau das richtige für dich!
Im Bewerbungsgespräch Schwächen nennen
Die Frage nach den persönlichen Schwächen des Bewerbers ist in beinahe jedem Bewerbungsgespräch zu finden. Doch warum überhaupt? Der Grund ist denkbar simpel. Der Bewerber soll zeigen, dass er zum einen zur Selbstreflexion fähig ist und auf der anderen Seite die plump aufgestellte Falle im Gespräch erkennt. Auch bei den Schwächen im Vorstellungsgespräch solltest du ehrlich sein. Allerdings kannst du durch die Auswahl der Schwächen durchaus einen erheblichen Einfluss auf deren Wirkung nehmen.
WICHTIG: Nenne niemals eine Schwäche im Bewerbungsgespräch, welche einen negativen Bezug auf deine Arbeit nehmen kann. Faulheit, Prokrastination oder auch Unordnung sollten niemals in Verbindung mit der Arbeit gebracht werden.
Ein Beispiel:
„Meine Schwäche? Ich brauche einen Ausgleich. Auf der Arbeit bin ich gründlich und arbeite strukturiert, vermeide Zuhause allerdings eine solche Ordnung.“
Du merkst selbst, dass diese Form der Schwäche nicht sonderlich gut klingt und ankommt. Einfacher sind menschlich wirkende Schwächen, welche sich nicht auf die Arbeit auswirken können.
„Meine Schwäche? Schokolade. Ich liebe wirklich gute und handwerklich gut gemachte Schokolade. Und da ich meine Schwäche kennen, gönne ich mir nur ab und zu ein kleines Stück. Das genieße ich dann aber wirklich.
Alternativ geht auch noch:
„Meine Schwäche? Ich bin sehr detailverliebt. Das ist auf der Arbeit sicherlich von Vorteil, so habe ich unter anderem in meiner letzten Anstellung einen Fehler noch in letzter Sekunde gefunden, welcher uns viel Geld gekostet hätte. Es macht allerdings das Zusammenleben mit mir für meine Frau / meinen Mann nicht immer einfach.“
Wenn du deine Schwächen erläuterst, kannst du im Bewerbungsgespräch auch einschränkende Wörter mit einfließen lassen. Wörter wie „manchmal“, „ab und zu“ oder auch „gelegentlich“ federn die Schwäche nochmals ein wenig ab.
Im Bewerbungsgespräch gibt es immer einen kleinen Teil in dem du dich selbst vorstellen sollst. Hier kannst du deine Stärken so richtig betonen und Angaben aus deinem Lebenslauf ausführen. Wie du da am besten punkten kannst? Hier:
Fragen im Bewerbungsgespräch
In einem Bewerbungsgespräch spielen die Fragen der Personaler eine wichtige Rolle. Es gibt individuelle und typische Fragen in einem Bewerbungsgespräch. Wir haben dir an dieser Stelle typische Fragen und passende Antworten für dein Bewerbungsgespräch gesammelt:
Frage | Hintergrund | Beispielantwort |
In welchen Bereichen finden Sie Ihre Stärken besonders repräsentiert? | Versuche nicht, dich ins beste Licht zu rücken, sondern wähle Stärken aus, die zur ausgeschriebenen Position passen. Belege diese im Bewerbungsgespräch am besten anhand von Beispielen. | Eine Stärke von mir ist im Bereich Planung zu finden. Ich habe für meinen letzten Arbeitgeber erfolgreich eine Fachtagung mit rund 300 Personen geplant und organisiert. |
Wo sehen Sie sich selbst in fünf Jahren? | Personaler suchen nach motivierten Mitarbeitern. Das bedeutet auch, dass du deine Karriere im Blick hast. | Mein persönliches Ziel ist es einen Arbeitgeber zu finden, bei dem ich mich fachlich und auch persönlich weiterentwickeln kann. Ich möchte mich in meinem Beruf unterschiedlichen und spannenden Herausforderungen stellen. Mein Ziel für die nächsten Jahre ist unter anderem im Bereich der Personalverantwortung weiter zu wachsen und immer mehr Personalverantwortung zu übernehmen. |
Wie reagieren Sie auf Kritik? | Beratungsresistente Personen sind in Unternehmen nicht gern gesehen. Gesucht werden Personen, welche Kritik nutzen um sich selbst stärker zu entwickeln. Strahl genau das im Bewerbungsgespräch aus! | Kritik ist für mich immer ein Ansporn mich zu verbessern. Denn fachliche Kritik zeigt, dass ich in bestimmten Punkten noch etwas lernen kann. Ich versuche aus diesem Grund Kritik und Feedback nicht persönlich zu nehmen, sondern diese als Ansporn zu nutzen. |
Was wäre Ihr idealer Arbeitsplatz? | Im Bewerbungsgespräch eine häufige Fragen um festzustellen, ob du zum Job und zur bestehenden Arbeitsatmosphäre passt. | Besonders wichtig ist mir der gute Umgang mit den Kollegen und die Zusammenarbeit mit meinen Vorgesetzten. Gemeinsame Unterstützung und konstruktive Kritik gehören für mich zu einem erfolgreichen Team. |
Wodurch motivieren Sie sich täglich? | Im Bewerbungsgespräch möchten Personaler erfahren, woher du die Energie für deine Leistung schöpfst. Denn nur motivierte Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter. | Mich motivieren vor allem die Ergebnisse meiner Arbeit. Wenn ich sehe, dass ich etwas gut gemacht habe und eine Aufgabe erledigt ist, gibt mir das Energie mich in die nächste Aufgabe zu stürzen. |
Können Sie gut unter Druck arbeiten? | Diese Frage im Bewerbungsgespräch kann ein Zeichen dafür sein, dass die neue Position stressig sein kann. | Unter Druck bewahre ich meist einen kühlen Kopf und verliere das Ziel nicht aus den Augen. In meiner letzten Anstellung kamen häufig Änderungswünsche noch in letzter Sekunde und mussten umgesetzt werden. Ich habe mir dann einen Plan erstellt und diesen Schritt für Schritt abgearbeitet. |
Warum arbeiten Ihre Kollegen gerne mit Ihnen zusammen? | Auch hier möchte der Personaler im Bewerbungsgespräch feststellen, ob du zur ausgeschriebenen Stelle passt. | Ich glaube meine Kollegen schätzen vor allem meine Motivation und meinen Einsatz. Beim Projekt XY habe ich in meiner letzten Position die Kollegen motiviert, um gemeinsam mit zwei Kollegen durch Überstunden die Deadline des Projekts einzuhalten. |
Bewerbungsgespräch & Selbstpräsentation
Die Selbstrepräsentation ist ein wichtiges Hilfsmittel für den Erfolg eines Bewerbungsgesprächs. Dementsprechend solltest du dich gut auf diese vorbereiten und die Selbstpräsentation für das Vorstellungsgespräch ausreichend üben. Versuche auch dein Interesse zu vermitteln, warum du die ausgeschrieben Stelle unbedingt möchtest. Wichtige Punkte, welche in der Selbstrepräsentation vorkommen sollten:
- Dein Name
- Woher du kommst
- Dein Alter
- An welcher Hochschule du studiert hast
- Deinen Studiengang und die Studienschwerpunkte
- Die Gründe für die Studienentscheidung
- Deine Auslandserfahrungen
- Deine Praxiserfahrungen
- Was du in deinen bisherigen Jobs gelernt hast
- Die Gründe, warum du in diesem Unternehmen und in diesem Job arbeiten möchtest.
Bewerbungsgespräch & Selbstpräsentation mit den richtigen Hilfsmitteln
Die Selbstpräsentation stellt bereits häufig die Weichen für das zweite Vorstellungsgespräch. Dabei kannst du entweder ohne Hilfsmittel arbeiten oder die bereitgestellten Hilfsmittel im Bewerbungsgespräch zur Hilfe nehmen. Wir zeigen dir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten im Bewerbungsgespräch:
PowerPoint:
Eine mitgebrachte PowerPoint-Präsentation zeugt von einer umfassenden Vorbereitung und einer guten Planung für das Bewerbungsgespräch. Du kannst nicht nur Stichpunkte setzen, sondern auch gezielt Medien nutzen, um Beispiele zu verdeutlichen. Das sind alles top Hard Skills! Durch ein durchdachtes Schriftbild und eine gute Farbwahl kannst du die Stimmung nachhaltig beeinflussen.
Der Nachteil liegt vor allem in der Menge an Informationen. Du darfst die Zuhörer nicht mit visuellen Inhalten erschlagen. Halte aus diesem Grund auch die PowerPoint-Präsentation so knapp wie möglich und konzentriere dich vor allem auf das gesprochene Wort. Zudem steht nicht in jedem Bewerbungsgespräch diese Option überhaupt zur Verfügung.
Flipchart:
Die Arbeit mit der Flipchart erfordert in jedem Fall Vorbereitung. Du hast nur begrenzt Platz und solltest somit nur die wichtigsten Informationen notieren. Nutze die Flipchart im Bewerbungsgespräch beispielsweise um wichtige Arbeitsstationen oder wichtige Kernkompetenzen zu unterstreichen.
Der Nachteil an der Flipchart ist, dass du beim Schreiben die Aufmerksamkeit von deinen Zuhörern abwenden musst. Zudem solltest du deutlich und ordentlich schreiben können, damit dieses Hilfsmittel seine Wirkung nicht verfehlt.
Teamarbeit:
Du kannst auch deine Zuhörer mit in die Präsentation einbinden und diese somit eher zu Gesprächspartnern im Bewerbungsgespräch machen. Auch dies kommt bei einigen Unternehmen gut an. Es muss allerdings natürlich wirken und zum Inhalt passen.
Der Nachteil entsteht immer dann, wenn die Zuhörer nicht Teil der Präsentation sein möchten und dich auflaufen lassen. In einem solchen Fall bleibt beinahe nur der direkte Übergang zur Präsentation ohne Hilfsmittel.
Ohne Hilfsmittel:
Ohne Hilfsmittel zu präsentieren ist eine große Kunst im Bewerbungsgespräch. Kannst du gut visualisieren und bist in der Lage Zusammenhänge strukturiert zu erklären, kannst du auch zu einer Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch ohne Hilfsmittel greifen. Denke dabei an deine Hände. Diese können die gesprochenen Sätze unterstreichen und dienen als Hilfsmittel der Kommunikation.
Der Nachteil ist, dass du durch Unterbrechungen oder Nachfragen schnell aus dem Konzept kommen kannst und dann keinen Anhaltspunkt mehr findest, an dem du die weitere Präsentation anknüpfen kannst.
Bewerbungsgespräch & die richtige Vorbereitung!
Wir haben für dich einige Bewerbungsgespräch Tipps und Ratschläge zusammengestellt, welche dir bei der Vorbereitung für das perfekte Bewerbungsgespräch helfen sollen.
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Alle Informationen nochmals durchlesen:
Lies sowohl die Stellenausschreibung als auch deine Bewerbung nochmals in aller Ruhe durch. Sichte deine Unterlagen über das Unternehmen, sodass die Fakten schnell abrufbar sind. -
Lerne die Fangfragen und Stolperfallen:
Nutze die typischen Ratgeber im Netz, um dich über den aktuellen Trend zu Fangfragen im Bewerbungsgespräch zu informieren. Im Bewerbungsgespräch kannst du somit leichter punkten. -
Lerne den Weg und plane deine Ankunft:
Bei einem Bewerbungsgespräch solltest du pünktlich sein. Hast du eine weitere Anfahrt, solltest du lieber zu früh vor Ort sein. Zu spät kommen im Bewerbungsgespräch kann dich die Chance kosten. -
Übe deine Selbstrepräsentation:
Die Selbstrepräsentation ist ein wichtiger Punkt im Bewerbungsgespräch. Übe diese nicht nur allein, sondern auch mit Freunden oder Verwandten. So bleibst du im Bewerbungsgespräch sicher und ruhig bei dieser Aufgabe. -
Optimiere dein Outfit:
Lege dir einen Tag vor dem Vorstellungsgespräch passende Kleidung zurecht. Kontrolliere diese auf Flecken oder Schäden. Der erste Eindruck im Bewerbungsgespräch ist enorm wichtig.