Der Einstieg in das Berufsleben kann sowohl aufregend als auch herausfordernd sein – egal ob man frisch von der Uni kommt oder erst vor Kurzem eine Berufsausbildung abgeschlossen hat. Um sich in dem nun anstehenden Bewerbungsprozess hervorzuheben, kann ein überzeugendes Motivationsschreiben für Berufseinsteiger von entscheidender Bedeutung sein. Besonders für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger gewinnt die sogenannte „dritte Seite“ zunehmend an Relevanz, da dieses Dokument eine wertvolle Ergänzung zum klassischen Anschreiben und Lebenslauf darstellt. Daher nehmen wir das Motivationsschreiben für Berufseinsteiger in dem nun folgenden Leitfaden etwas genauer unter die Lupe und zeigen auf, wie es dabei helfen kann, die Chancen auf den gewünschten Job auch als Berufsneuling zu verbessern.
Motivationsschreiben für Berufseinsteiger
So schreibst du eine überzeugende Bewerbung
Das klassische Anschreiben ist ein formelles Dokument, das den Lebenslauf ergänzt und die Qualifikationen detailliert darstellt. Im Gegensatz dazu befasst sich das Motivationsschreiben für Berufseinsteiger mit den persönlichen Beweggründen für die Bewerbung, den beruflichen Zielen sowie den Werten und Interessen der Bewerberin beziehungsweise des Bewerbers. Über diese findet man dann optimalerweise eine Verbindung zur Unternehmenskultur und den Werten des potenziellen Arbeitgebers.
Ein Motivationsschreiben für Berufseinsteiger wird von Arbeitgebern in der Regel nicht ausdrücklich verlangt. Es ist jedoch oft von Bedeutung – insbesondere bei Bewerbungen für kreative oder soziale Berufe sowie für Führungspositionen, aber auch für die Vergabe von Stipendien. Zudem kann es Berufseinsteigenden bei der Ausarbeitung und Schärfung des eigenen Profils helfen.
Oft wird das Motivationsschreiben in Verbindung mit der „dritten Seite“ verwendet, da es nach dem Anschreiben und dem Lebenslauf, jedoch vor den Zeugnissen und weiteren Anhängen in der Bewerbungsmappe eingereicht wird. Die „dritte Seite“ einer Bewerbung bietet Platz für zusätzliche Qualifikationen, besondere Erfolge oder persönliche Projekte, die im Lebenslauf nicht enthalten sind. Es ermöglicht, die eigene Motivation sowie mittel- bis langfristige Ziele ausführlicher darzustellen und die Eignung für die angestrebte Position im Sinne der kulturellen Übereinstimmung (auch Cultural Fit genannt) zusätzlich zu verdeutlichen.
Wann ist ein Motivationsschreiben für Berufseinsteiger sinnvoll?
Obwohl nur wenige Arbeitgeber ein Motivationsschreiben explizit verlangen, kann es dennoch von großem Nutzen für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger sein, dieses Dokument den Bewerbungsunterlagen beizufügen. Es verleiht der Bewerbung eine persönliche Note und ermöglicht es, die eigene Motivation und das besondere Interesse an der Position klar und überzeugend zu vermitteln. Insbesondere bei einer Initiativbewerbung kann das Motivationsschreiben hilfreich sein, um das Interesse am Unternehmen auf sinnvolle Art und Weise zu erläutern und zu bekräftigen. Darüber hinaus bietet es eine wertvolle Ergänzung zum Anschreiben und zu dem Lebenslauf, da man dort deutlich detaillierter auf persönliche Ziele und die eigenen Soft Skills eingehen kann.
Welche Vorteile bietet ein Motivationsschreiben beim Berufseinstieg?
Ein Motivationsschreiben für Berufseinsteiger bietet die Gelegenheit, dem Arbeitgeber einen persönlicheren Einblick zu geben, indem es die intrinsische Motivation erläutert und ausführlich erklärt, warum man gerade diese Position in genau diesem Unternehmen anstrebt. Das ist besonders für Neulinge in der Arbeitswelt wichtig, da sie am Anfang ihrer Karriere noch nicht mit umfangreicher Berufserfahrung punkten können und sich daher durch ihre Soft Skills als optimale Kandidaten präsentieren müssen, um sich von der breiten Masse abheben zu können. Im Gegensatz zum Lebenslauf und zum Anschreiben geht es hier ausschließlich darum, die persönliche Motivation und charakterliche Eignung für die Position möglichst detailliert darzustellen und die Begeisterung für die Stelle zu betonen.
Darüber hinaus ermöglicht ein solches Motivationsschreiben Berufseinsteigenden aber auch die Präsentation individueller Persönlichkeitsmerkmale und relevanter Erfahrungen sowie die Erklärung etwaiger Unstimmigkeiten im Lebenslauf, wie beispielsweise zeitliche Lücken oder andere Besonderheiten. Übrigens: Da nur wenige Kandidatinnen und Kandidaten von sich aus ein solches Dokument beifügen, hebt sich eine Bewerbung mit einem Motivationsschreiben durch eine gezielte und individuelle Ausarbeitung bereits hervor.
Aufbau und Inhalte des Motivationsschreibens
Ein überzeugendes Motivationsschreiben sollte auf einer bis maximal zwei DIN-A4-Seiten Platz finden und die Recruiterinnen und Recruiter möglichst effektiv ansprechen. Dafür ist es hilfreich, sich an der klassischen Struktur „Einleitung – Hauptteil – Schluss“ zu orientieren.
In einer klaren und prägnanten Einleitung wird die Absicht hinter der Bewerbung deutlich gemacht und das Interesse der Personalverantwortlichen geweckt. Hierbei ist es wichtig, den Bezug zur ausgeschriebenen Stelle und ebenso zum Unternehmen selbst herzustellen, um zu erklären, warum man beides besonders attraktiv findet. Eine persönliche Anrede hierbei demonstriert im Übrigen, dass man sich bereits ausführlich mit dem Unternehmen und den vorhandenen Strukturen auseinandergesetzt hat. Falls keine passende Kontaktperson auf der Webseite der Firma zu finden ist, kann die Suche über Business-Plattformen wie Xing oder LinkedIn hilfreich sein. Zudem eignet sich das Motivationsschreiben für Berufseinsteiger sehr gut dazu, um kreativ zu werden und beispielsweise mit einer kleinen Anekdote einzusteigen. Auf übertriebene Floskeln sollte man allerdings am besten verzichten, da schließlich möglichst glaubhafte Einblicke in die Motivation und die eigenen Überzeugungen vermittelt werden sollen und der Fokus dementsprechend auf den wesentlichen Gründen für die Bewerbung liegen sollte.
Im Hauptteil darf dann gerne etwas genauer erläutert werden, weshalb die angestrebte Position besonders attraktiv ist und inwiefern die Ausrichtung des Unternehmens zur eigenen beruflichen Zielsetzung passt. Gerade als Berufseinsteigerin oder Berufseinsteiger ist es hilfreich, die Unternehmenswerte zu berücksichtigen und diese mit den eigenen Überzeugungen in Einklang zu bringen. Zudem hilft es, die in der Stellenanzeige geforderten Soft Skills im Motivationsschreiben aufzugreifen und mit den eigenen Erfahrungen zu verknüpfen. Dabei ist es wichtig, relevante Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfolge (sofern als Berufsneuling bereits vorhanden) hervorzuheben – und auch eventuell bestehende Lücken im Lebenslauf können im Hauptteil des Motivationsschreiben thematisiert werden, um Klarheit und Offenheit zu gewährleisten. Lücken nach dem Studium und zu Beginn der Karriere sind nichts Ungewöhnliches und können vielmehr genutzt werden, um die intrinsische Motivation zu verdeutlichen, sich im Berufsleben zu etablieren. Ein Ausblick auf die eigenen beruflichen Ziele rundet diesen Abschnitt ab und verdeutlicht erneut, welchen Nutzen und Mehrwert das Unternehmen von einem erwarten kann.
Der Schluss sollte in der Hauptsache dazu dienen, einen möglichst positiven Eindruck zu hinterlassen, indem man sich kurz für die Aufmerksamkeit bedankt und die Vorfreude auf ein mögliches Vorstellungsgespräch zum Ausdruck bringt. Und damit der Schlussteil des Motivationsschreibens nicht allzu sehr ausufert, reichen in der Regel bereits schon zwei bis drei Sätze vollkommen aus, um sich als ambitionierter Berufseinsteiger zu präsentieren.
Idealerweise beantwortet das Motivationsschreiben schlussendlich folgende Fragen:
- Warum sind genau dieser Job und eben das Unternehmen besonders attraktiv und wie tragen beide Faktoren zur zukünftigen beruflichen Entwicklung bei?
- Wie stimmen persönliche Werte, Fähigkeiten und Arbeitsweise mit den Unternehmenswerten und den Anforderungen der Position überein?
- Welchen Mehrwert kann man dem Unternehmen bieten?