Fakt ist, ein zweites Vorstellungsgespräch erreichen nur wenige. Wer es geschafft hat, in der ersten Runde zu überzeugen, wird sich – und dies vorrangig in größeren Unternehmen – jedoch über ein zweites Vorstellungsgespräch freuen können. Im Allgemeinen dient das zweite Vorstellungsgespräch, das auch als Recall bezeichnet wird, dazu, aus der großen Palette an Bewerberinnen und Bewerbern den individuell passenden auszuwählen. Wir verraten dir im Folgenden, alles Wissenswerte rund um ein zweites Vorstellungsgespräch.
Zweites Vorstellungsgespräch
Erfahre was es bedeutet und wie es abläuft!
Inhaltsverzeichnis
Häufig gestellte Fragen zum Thema
Zweites Vorstellungsgespräch, ein gutes Zeichen? | Natürlich ist es ein gutes Zeichen, wenn ein zweites Vorstellungsgespräch mit dir stattfindet. Wichtig ist, dass du dich gründlich auf ein zweites Vorstellungsgespräch vorbereitest, um auf der ganzen Linie punkten zu können. |
Sollte man das zweite Vorstellungsgespräch nutzen, um eigene Fragen zu stellen? | Das zweite Vorstellungsgespräch kann immer genutzt werden um offene Fragen zu stellen. Achte nur drauf, dass du die Antworten nicht z. B. von der Unternehmensseite ganz einfach selbst recherchieren hättest können. |
Werde ich beim Recall bereits einen Vertrag unterschreiben? | Ob ein zweites Vorstellungsgespräch auch genutzt werden soll, um einen Vertrag zu unterschreiben, erfährst du von einem seriösen Unternehmen in der Regel vorab. Ist dies nicht der Fall und sollte dir dennoch ein Vertrag vorgelegt werden, solltest du vor dem Unterzeichnen eine Nacht darüber schlafen. |
Sollte ich beim zweiten Vorstellungsgespräch Vertragsverhandlungen führen? | Ein zweites Vorstellungsgespräch kann dazu dienen, Vertragsverhandlungen zu führen. Überlege dir deshalb, welche Punkte für dich relevant sind und beweise - wenn du die Chance dazu erhältst - bereits an dieser Stelle dein Verhandlungsgeschick. |
Wie soll das zweite Vorstellungsgespräch bestätigt werden? | Ganz einfach per E-Mail oder telefonisch! |
So machst du es richtig!
Nachdem du sichergestellt hast, dass du den Termin des Recalls wahrnehmen kannst, gilt es diesen zu bestätigen. Idealerweise machst du das telefonisch. Steht ein zweites Vorstellungsgespräch an, wirst du deshalb manchmal auch in der Einleitung gebeten, dich telefonisch zurückzumelden. Das Positive an einem Telefonat ist, dass du die Chance hast, wichtige Fragen zu Ablauf und Organisation zu stellen. So kannst du beispielsweise den genauen Ort oder die Anzahl sowie die Funktion der Teilnehmer des Recalls erfragen. Möchtest du ein zweites Vorstellungsgespräch perfekt vorbereiten, sind auch Fragen nach wichtigen Utensilien etc. möglich.
Wichtig ist, dass die Terminbestätigung stets zur restlichen Korrespondenz mit dem jeweiligen Unternehmen passt, denn alle Schreiben sind als Komponente des Gesamtbewerbungsverfahrens zu betrachten. Ein Brief oder eine E-Mail für ein zweites Vorstellungsgespräch könnte wie folgt formuliert sein:
„Sehr geehrte Frau/sehr geehrter Herr Kaiser,
ich habe mich sehr über Ihre Einladung für ein zweites Vorstellungsgespräch gefreut. Das Aufgabenfeld der von Ihnen ausgeschriebenen Stelle spricht mich sehr an. Aus diesem Grund bestätige ich Ihnen gerne den vorgeschlagenen Gesprächstermin am 15.07. um 10 Uhr.
Mit den besten Grüßen“
Die richtige Vorbereitung
Liegt ein zweites Vorstellungsgespräch an, solltest du dich natürlich richtig vorbereiten. Der wesentliche Unterschied zwischen einem ersten Vorstellungsgespräch und einem Recall besteht dabei darin, dass du die erste Runde systematisch nachbereiten solltest. Mit anderen Worten: Für ein zweites Vorstellungsgespräch ist es wichtig, dass du das erste Vorstellungsgespräch gründlich auswertest.
Sollte ein zweites Vorstellungsgespräch auch mit neu hinzugekommenen Gesprächspartnern einhergehen, ist es wichtig, dass du diesen eine Kurzfassung deiner Selbstpräsentation gibst, um sie als Kommunikationspartner zu integrieren. Stelle dabei deine persönlichen Stärken, Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie berufliche Erfolge heraus. Es ist anzunehmen, dass ein zweites Vorstellungsgespräch die, in der Stellenausschreibung enthaltenen Vorgaben, noch einmal explizit thematisiert – bereite dich drauf nochmal vor!
Achte zudem darauf, dass du als Bewerberin oder Bewerber die kommunizierten Wünsche des Unternehmens von selbst ansprichst, also eine aktive Gesprächsführung an den Tag legst. Hierfür ist zweifelsohne etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn du solltest deinen Kommunikationspartnern auf keinen Fall das Gefühl vermitteln, dass du Ihnen die Führung des Gesprächs komplett aus der Hand nimmst.
Vorbereitung auf ein zweites Vorstellungsgespräch:
Folgende Aspekte sind von Relevanz:
- Arbeitsplatzgestaltung
- Aufgabengebiet
- Arbeitszeiten
- Pflichten
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- berufliche Perspektive
- Gehalt
Diese eigenen Fragen solltest du stellen
Hast du die Chance auf ein zweites Vorstellungsgespräch, solltest du dich auf jeden Fall aktiver präsentieren als in der ersten Runde. Dabei gilt das Motto: Dumme Fragen gibt es nicht! Optimal ist es natürlich, wenn du im Recall besonders intelligente Fragen stellst und dich hierdurch besser mit dem Unternehmen und der gewünschten Stelle vertraut machst. Entsprechende Fragen könnten folgendermaßen lauten:
- Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag in Ihrem Unternehmen?
- Welche Tätigkeitsbereiche umfasst die zu besetzende Stelle?
- Welche Aufstiegschancen und Weitebildungsmöglichkeiten gibt es?
Prinzipiell kannst du beim Vorstellungsgespräch Fragen stellen. Achte nur darauf, dass du sie nicht durch schnelle Recherche selbst beantworten könntest z. B. Wochenstundenzeit die bereits in der Stellenausschreibung angegeben wurde.
Ein Vertragsabschluss?
Du fragst dich, ob ein zweites Vorstellungsgespräch bereits genutzt werden kann und sollte, um einen Vertrag zu unterzeichnen? Sicher ist, dass du im Laufe des Gesprächs mehr über arbeitsorganisatorische Sachverhalte erfährst und einen ersten Überblick darüber erhältst, welche Details und Modalitäten im Vertrag vorgesehen sind. Als Ansprechpartner dienen dir diesbezüglich bei kleinen Firmen meist die Geschäftsführer oder der Inhaber selbst, bei mittelständischen und größeren Unternehmen übernehmen diese Aufgabe in der Regel die Mitarbeiter der Personalabteilung.
Grundsätzlich solltest du dir – und zwar bevor ein zweites Vorstellungsgespräch stattfindet – deshalb überlegen, welche Aspekte dir wichtig sind. Möglicherweise bietet sich dir exakt an diesem Punkt bereits die Chance, dein ausgezeichnetes Verhandlungsgeschick unter Beweis zu stellen. Solltet das Unternehmen ein zweites Vorstellungsgespräch nutzen, um dir einen Arbeitsvertrag vorzulegen, ist es sinnvoll, diesen nicht sofort zu unterschreiben. Grundsätzlich ist es üblich, die Vertragsinhalte genau zu studieren und vor einer Entscheidung mindestens eine Nacht darüber zu schlafen.
Du solltest dich vom potenziellen Arbeitgeber keinesfalls unter Druck setzen lassen, das Schriftstück sofort zu unterzeichnen. Ein seriöser Arbeitgeber teilt dir in der Einladung für ein zweites Vorstellungsgespräch bereits mit, dass der Termin eventuell auch zur Unterzeichnung des Arbeitsvertrags genutzt werden soll.
Wertvolle Tipps und Tricks
Um ein erfolgreiches zweites Vorstellungsgespräch zu absolvieren, gibt es natürlich auch einige Tipps und Tricks zu beachten. Ebenso wie für das erste Vorstellungsgespräch gelten auch für den Recall die folgenden Regeln:
- Kleide dich angemessen
- Begrüße deine Gesprächspartner höflich und formell
- Halte stets den Blickkontakt mit Ihnen
- Versuche viel zu lächeln und auf deine Hände zu achten
- Versuche dich auf mögliche Rück- und Fangfragen vorzubereiten
Allerdings – und dies ist auch charakteristisch für ein zweites Vorstellungsgespräch – solltest du bedenken, dass die inhaltlichen Schwerpunkte beim Recall etwas anders gestaltet sind. Beherzigst du die folgenden Tipps und Tricks wird auch dein zweites Vorstellungsgespräch ausgezeichnet verlaufen:
Tipp 1: Analysiere dein erstes Vorstellungsgespräch
Bevor du dein zweites Vorstellungsgespräch absolvierst, solltest du deine bisherigen Notizen, vor allem jedoch diejenigen aus dem ersten Interview, noch einmal genau analysieren. Wichtig ist, dass du dabei ehrlich mit der selbst bist! Relevante Fragen für ein zweites Vorstellungsgespräch sind unter anderem:
Was lief in der ersten Runde besonders gut?
Was hätte ich beim ersten Vorstellungsgespräch besser machen können?
Worauf haben die Mitarbeiter der Personalabteilung besonders viel Wert gelegt?
Tipp 2: Sei stets authentisch
Da dein Verhalten während des ersten Vorstellungsgesprächs offenbar gefallen hat, solltest du dich im Recall analog verhalten. Ein zweites Vorstellungsgespräch dient allerdings auch dazu, dass du mit noch mehr Professionalität glänzen solltest und dein Wissen über das Unternehmen upgedatet haben solltest. Summa summarum solltest du ein zweites Vorstellungsgespräch nutzen, um noch mehr von dir zu überzeugen.
Tipp 3: Punkte mit Details
Ein zweites Vorstellungsgespräch wird dazu genutzt, deinen Lebenslauf eingehend zu durchleuchten und etwaige Lücken von dir erläutern zulassen. Sei deshalb in der Lage die Motive, die zu einem Jobwechsel deinerseits geführt haben, begründen zu können. Wundere dich nicht, wenn deine Gesprächspartner ein zweites Vorstellungsgespräch auch nutzen, um dir Fragen wie „Wenn Sie die Stelle bekommen, welche Pläne haben Sie für die ersten drei Monate?“ zu stellen, um dich zu überraschen und zu testen.
Tipp 4: Formuliere deine Gehaltsvorstellungen
Ein Thema, das ein zweites Vorstellungsgespräch häufig beinhaltet, sind die Vertragskonditionen. Bereite dich im Vorfeld für ein zweites Vorstellungsgespräch deshalb intensiv auf Fragen nach Urlaubstagen, Arbeitszeiten, Überstunden und natürlich deinen Gehaltsvorstellungen vor.
Tipp 5: Hebe deine Stärken hervor
Ein zweites Vorstellungsgespräch dient natürlich ebenfalls dazu, deine Stärken, d. h., deine Kernkompetenzen und Qualifikationen zu betonen und herauszustellen, warum du genau der richtige Bewerber respektive künftige Mitarbeiter bist. Punkte also mit deinen Hard Skills und erzähle beim zweiten Vorstellungsgespräch von deinen Soft Skills.