Das Zweitstudium finanzieren

Der Weg zu neuen Höhen in der Karriere

Ein neuer Karriereweg, sich nach Jahren in einem Beruf noch einmal vollkommen neu erfinden – das ist heute beinahe schon die Regel. Branchen verändern sich und die Ansprüche an Mitarbeiter oder Selbstständige werden immer spezifischer. Genau in einem solchen Fall ist das Zweitstudium oftmals der Weg, den es auf der Suche nach neuen beruflichen Möglichkeiten einzuschlagen gilt.

Ein höheres Gehalt, bessere Aufstiegschancen oder eine neue Berufung – die Gründe, warum sich Studierende für das Zweitstudium, etwa für einen konsekutiven Master, entscheiden, sind vollkommen verschieden. Was allerdings gleich bleibt, das sind die finanziellen Belastungen, die mit einem Zweitstudium einhergehen. Glücklicherweise gibt es auch beim Zweitstudium Möglichkeiten, um sich bei der Finanzierung des Vorhabens unter die Arme greifen zu lassen. Der nachfolgende Ratgeber geht genauer auf die derzeitigen Möglichkeiten ein und weist auf die Dinge hin, die es zu beachten gilt.

Welche Kosten fallen eigentlich bei einem Zweitstudium an?

Pauschal lässt sich nicht präzise vorhersagen, wie teuer ein Zweitstudium genau wird, schließlich hängt das von mehreren Faktoren ab. Für welchen Studiengang wurde sich entschieden, an welcher Hochschule immatrikulieren sich die Studierenden und in welchem Bundesland befindet sich die Einrichtung?

Generell müssen Studierende mit Studiengebühren rechnen. An privaten Hochschulen fallen diese zumeist höher aus als in staatlichen Einrichtungen. Wer flexibel ist und bei den Gebühren sparen möchte, der vergleicht sämtliche Institutionen, die infrage kommen. So wie sich die Qualität der Lehre deutlich unterscheidet, gibt es auch bei den Gebühren spürbare Unterschiede.
Ein weiterer Aspekt, der besonders für Studierende wichtig ist, die sich für das Zweitstudium entscheiden, sind die Lebenshaltungskosten. Oftmals stehen die Studierenden bereits mitten im Leben, haben Kinder oder gehen neben dem Studium einem Beruf nach. Idealerweise befindet sich der neue Studienort in unmittelbarer Nähe, sodass kein zweites Mal Mietkosten anfallen oder das Studium zu sehr zulasten der Familie geht.

Ein Faktor, der gelegentlich unterschätzt wird, sind die Kosten für Lehrmaterialien. Bücher, Skripte und andere Lehrmaterialien sind teuer. Hier ist erneut vieles vom gewählten Studiengang abhängig.

Diese Möglichkeiten der Finanzierung gibt es beim Zweitstudium

Bei der Erörterung der richtigen Option für die Finanzierung müssen Studierende vor der Immatrikulation ins Detail gehen und die eigene Lebenssituation mit Blick in die Zukunft bewerten.
Wer meint, dass die eigenen Ersparnisse ausreichen, um das Zweitstudium zu finanzieren, der geht wahrscheinlich annähernd sorgenfrei in das neue Abenteuer, dennoch sollte nicht nur auf eine einzelne Finanzierungsoption gesetzt werden.

Auch beim Zweitstudium ist BAföG ein geeignetes und beliebtes Mittel. BAföG ist ein staatliches Darlehen, das zu einem gewissen Anteil nach dem Studium zurückbezahlt werden muss. Unter Umständen, gerade, wenn Studierende bereits einem Beruf nachgehen, haben diese keinen Anspruch auf das Darlehen. In einem solchen Fall kann sich um Stipendien beworben werden. In Deutschland gibt es etliche Stipendienprogramme, die speziell ein Zweitstudium fördern. Das Bundesministerium für Bildung, aber auch die Kultusministerien der einzelnen Bundesländer zeigen auf Ihren Webseiten, welche Stipendien oder Förderungen infrage kommen. Natürlich finden sich ebenso auf den Seiten der Universitäten und Hochschulen wichtige Informationen, mit denen sich die neu eingeschriebenen Studierenden frühzeitig vor dem Semesterbeginn auseinandersetzen sollen.

Gibt es keinen staatlichen Hilfen oder ein Stipendium und reicht das Ersparte nicht aus, so gibt es in Deutschland Bildungskredite. Diese zeichnen sich durch ihre guten Konditionen aus, sollten allerdings nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn auch mit einem Bildungskredit ist es möglich, sich schneller als gedacht zu übernehmen.
Eine weitere Option, sich das Zweitstudium zu finanzieren, ergibt sich aus der Art des Studiums, für das sich entschieden wird. Ein berufsbegleitendes Studium vereint die Berufstätigkeit mit dem Studium. Das bringt den Vorteil eines festen Gehalts mit sich, außerdem ist der Abschluss des Studiums in der Regel mit der Übernahme durch das Unternehmen und entsprechende Aufstiegschancen verbunden.
Findet das Studium nicht berufsbegleitend statt, doch erkennt der Arbeitgeber dennoch ein Potenzial in der Weiterbildung eines Mitarbeiters, so unterstützt er häufig das Begehren des Angestellten. Es schadet also nie, sich mit dem Arbeitgeber kurzzuschließen.

Welche Finanzierungsmöglichkeit ist die Richtige für mich?

Wie bereits kurz angesprochen, hängt bei der Entscheidung für eine bestimmte Art der Studienfinanzierung viel von der individuellen Situation ab. Was sind die eigenen Karriereziele und wie sehr trägt das erfolgreich abgeschlossene Zweitstudium in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen zu besseren Karrierechancen bei? Studierende sollten sich genau mit der Frage auseinandersetzen, wie viel Geld sie monatlich für das Studium aufwenden können. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur an sich selbst, sondern auch an die Familie gedacht wird. Wer eine Familie unterhalten muss, sollte finanzielle Puffer einplanen.

Hinsichtlich der Finanzierung sollte besonders bedacht werden, dass es bezüglich der Finanzierung deutliche Unterschiede zwischen einem Vollzeit- und einem berufsbegleitenden Studium gibt. Wer bereits mehrere Jahre im Beruf verbracht hat, findet sich oftmals mit dem berufsbegleitenden Zweitstudium besser zurecht, dieses bedeutet, dass der gewohnte Rhythmus beibehalten werden kann.

Entscheidende Tipps für die Finanzierung des Zweitstudiums

Die Zeit ist ein entscheidender Faktor. Wer frühzeitig mit der Planung des Studiums und zugleich der Finanzierung beginnt, der hat ausreichend Zeit, sämtliche Möglichkeiten zu vergleichen und so die beste für die eigenen Zwecke zu finden. So mancher zeigt sich von den tatsächlichen Möglichkeiten überrascht, in Deutschland gibt es mehr Stipendien, als die meisten glauben.

Ein durchdachter Finanzierungsplan, der bis ans Ende des Zweitstudiums reicht, muss die Grundlage bilden. Wichtig ist, dass Studierende auch während stressiger Zeiten nicht den Überblick über die eigenen Finanzen verlieren. Selbst während des Studiums lohnt es sich immer, weiterhin nach Stipendien, Grants oder Förderungen Ausschau zu halten. Die eigene Situation ändert sich schnell und ist das der Fall, so muss diese hinsichtlich eventueller Förderungsmöglichkeiten neu bewertet werden.
Ein letzter Tipp, den sich alle wärmstens zu Herzen nehmen sollen, rät zur Unterstützung durch Experten, wenn sich alleine wirklich keine Lösung findet. Studien- und Finanzberater sind mit der Situation bestens vertraut und bringen einen objektiven und professionellen Blick auf die Situation mit.

Es gibt immer einen Weg – er muss nur gefunden werden!

Das Zweitstudium ist eine großartige Möglichkeit, um seine beruflichen Möglichkeiten deutlich zu erweitern. Die Planung und die Finanzierung sind entscheidend und ein Hindernis, dem sich Studierende stellen müssen.

Wer sein Zweitstudium allerdings systematisch angeht und offen gegenüber den vielen unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten ist, der findet seinen Weg zum erfolgreichen zweiten Studienabschluss garantiert.

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